Zunächst stellt sich die Frage, warum man seine Faser messen, beziehungsweise messen lassen sollte? Das Alpaka ist ein Fasertier, welches gezüchtet wurde, um die Vliesmasse, Faserlänge und das Vliesgewicht des Vicunjas zu erhöhen.
Aus hochwertiger Wolle wird meist Kleidung gefertigt, die direkt auf der Haut liegt. Dafür ist es wichtig, dass die Fasern möglichst fein sind (geringer Faserdurchmesser) und sie sich auch gleichmäßig fein anfühlen sollen (niedriger SD). Des Weiteren gibt es in der Zucht verschiedene Zuchtziele: Für verschiedene Verarbeitungen, die Optik/Show oder die eigenen Präferenzen. Um solche Eigenschaften zu züchten, muss man wissen, welche Faserwerte die einzelnen Tiere, aber auch die gesamte Herde, haben, um seinem persönlichen Zuchtziel so nahe wie möglich zu kommen.
Das Thema Fasermessung füllt viele Bücher. Als Leser der Allespaka bekommen Sie hier eine grobe Zusammenfassung der vier gängigsten Messungsmöglichkeiten und deren Unterschiede. Die vier Methoden sind: OFDA 100, OFDA 2000, FibreLux und Laserscan. Darüber hinaus gibt es auch viele weitere Möglichkeiten die Faser seiner Tiere zu messen, wie z. B. Hautstanzungen, OFDA 4000, OFDA MFX u. v. m..
„Ein gutes Faserhistogramm bedeutet nicht gleichzeitig ein ebenso gutes Tier.“
OFDA 100
Das weltweit am meisten verbreiteste Fasermessgerät ist das OFDA 100. Es misst bis zu 30.000 Fasern in einer Messung. Es können viele verschiedene Eigenschaften, wie z. B. Faserdurchmesser, SD, Comfortfaktor, Curvature usw. gemessen werden.
Vor der Messung werden die Proben in 2mm große Faserteile geschnitten. Beim sogenannten Mini Coring werden diese Stücke entlang der ganzen Faser geschnitten, während bei Guillotine-Methode diese Stücke nur von der Schnittkante aus geschnitten werden.
Die Europäischen Vereine setzen jedoch derzeit auf das, eigentlich als Nachfolger angedachte, System OFDA 2000. Als Ergebnis der Messung gibt es ein Histogramm und die Werte, die man messen möchte.
Vorteile: Standardisierte Messbedingungen, weniger Umwelteinfluss als bei OFDA 2000 (beim Guillotine verfahren), Medulation messbar
Nachteile: kein Wachstumsgraph, keinen Support (Hardware/Software) mehr seitens OFDA, es wird meistens nicht die ganze Faser gemessen.
OFDA 2000
Der bereits genannte Nachfolger des OFDA 100. Im Gegensatz zum alten Messverfahren, wird beim OFDA 2000 die ganze Faser ungeschnitten gemessen. Es gilt bei OFDA 2000 zu beachten, dass manche Faserlabore Korrekturwerte wie Trim High o. ä. verwenden, die den höheren Umwelt- und Fütterungseinfluss auf die Faserwerte ausgleichen sollen. Hierbei kann es hohe Unterschiede im Bereich Faserdurchmesser, SD aber auch Comfortfaktor geben. Auch die Criaschur nimmt bei der OFDA 2000 Methode Einfluss auf den Faserdurchmesser und die jeweils korrelierenden Werte. Werden die Babytips nicht abgeschnitten, kann es zu einer Verfälschung kommen, da die Tips meist feiner sind als das eigentliche Vlies, welches nach der Geburt nachwächst. Nichtsdestotrotz bekommt man beim OFDA 2000 einen guten Einblick in den Ernährungs- und Gesundheitszustand des Tieres, der sich am Wachstumsgraphen ablesen lässt. Diesen erhählt man zusätzlich zum Histogramm und den eigentlichen Faserwerten, die ähnlich wie die vom OFDA 100 sind, jedoch kann man zum Beispiel keine Medulation messen lassen.
Vorteile: Wachstumsgraph, ganze Faser wird gemessen
Nachteile: oftmals Korrekturfaktoren, Ernährungs-/Umwelteinflüsse, keine Standardisierung
Fibrelux
Das FibreLux misst bei Faserproben den Faserdurchmesser im Messbereich zwischen 15-25 Micron mit einer Messgenauigkeit von ca. <0,8 Micron. Andere Faktoren können mit diesem Gerät nicht gemessen werden. Das Gerät ist vor allem für den eigenen Gebrauch auf der Farm gedacht, um schnell und mobil den Faserdurchmesser zu messen. Die Faserprobenvorbereitung ist einfach. Die Fasern werden vor dem Einspannen gekämmt und werden dann in dem Bereich des Spanners gemessen. Es kommt unter anderem auch bei dem neu entwickelten Vliesshowsystem „AOA Innovative Fleece Assessment“ zum Einsatz.
Vorteile: vergleichsweise geringer Anschaffungspreis, transportabel
Nachteile: kann nur den Faserdurchmesser messen, Messfehler durch Kämmen, keine Standardisierung, nur Bereich des Spanners wird gemessen.
Lasescan
Das FibreLux misst bei Faserproben den Faserdurchmesser im Messbereich zwischen 15-25 Micron mit einer Messgenauigkeit von ca. <0,8 Micron. Andere Faktoren können mit diesem Gerät nicht gemessen werden. Das Gerät ist vor allem für den eigenen Gebrauch auf der Farm gedacht, um schnell und mobil den Faserdurchmesser zu messen. Die Faserprobenvorbereitung ist einfach. Die Fasern werden vor dem Einspannen gekämmt und werden dann in dem Bereich des Spanners gemessen. Es kommt unter anderem auch bei dem neu entwickelten Vliesshowsystem „AOA Innovative Fleece Assessment“ zum Einsatz.
Vorteile: vergleichsweise geringer Anschaffungspreis, transportabel
Nachteile: kann nur den Faserdurchmesser messen, Messfehler durch Kämmen, keine Standardisierung, nur Bereich des Spanners wird gemessen.