Show & Showvorbereitung

Für einen Züchter gibt es nichts schöneres, als positives Feedback und Showerfolge für die eigene Zucht. Im folgenden Blogbeitrag werden für Interessierte die Vorbereitungen, eine bewährte Packliste und eine Beschreibung des üblichen Ablaufs einer Alpaka Show erklärt. 

Shows in Deutschland

aelas

Vorbereitungen

Tierauswahl

Entscheiden Sie zuerst, welche Tiere auf die Show mitgenommen werden sollen. Berücksichtigen Sie hierbei die Qualität des Vlieses und des Körperbaus, sowie den Gesundheits- und Ernährungszustand. Bei Stuten muss überlegt werden, ob man diese tragend mit zur Show nimmt, was in der Regel erlaubt ist. Bei Hengsten sollten beide Hoden vorhanden sein, anderenfalls werden sie von der Bewertung ausgeschlossen. Das gilt auch für blaue Augen oder andere massive Beeinträchtigungen. Alpaka Stuten mit Fohlen bei Fuß sollten zu Hause gelassen werden. Ist das Tier stressanfällig  oder ein “Ausbrecher”, lassen Sie das Alpaka ebenfalls besser zu Hause.

Halftertraining

Die Alpakas sollten gut am Halfter gehen können. Des Weiteren sollte man das Anfassen am ganzen Körper üben, Zähne zeigen und gerade bei Hengsten, das Abtasten der Hoden. Vorsicht bei tretenden Alpakas. Sollte ein Alpaka zum Kicken neigen, teilt man das dem Richter und den Ringstewards besser mit!

Veterinär/Amtstierarzt

Die Alpakas müssen mit einem Microchip gekennzeichnet sein. Zuvor überprüft man am besten mittels Chiplesegerät die Funktionalität des Chips. Die Veterinärbestimmungen müssen korrekt ausgefüllt und vom einem Amtstierarzt unterschrieben und gestempelt werden.

Blauzungen- und TB-Regelung sollten bei jeder Show beachtet werden!

Alpaka Transport

Alpakas kann man in sauberen Hängern oder Transportern zur Show bringen. Üblicherweise Regel müssen diese vorher und nachher gegen Parasiten behandelt und desinfiziert werden (Veterinär-/Gesundheitsbestimmungen der Show beachten).

Der Transportschein muss mitgeführt werden. Dieser kann bei AELAS gemacht werden und damit muss dann der Befähigungsnachweis beim jeweiligen Landratsamt beantragt werden.

Packliste

alpakas vom ellertal

Auf einer Show wird manches von der Showorganisation gestellt, wie z. B. Schubkarren, Heu, Wasser und Gatter. Darüber hinaus gibt es Dinge, die man mitbringen muss. Optional sind beispielsweise Werbebanner o. ä..

Must haves
  • Mistschaufel
  • Besen
  • “Heuraufe” (Faltsack)
  • Wassereimer (mit Befestigungsmöglichkeit)
  • Kabelbinder/Easy Gate Strap (zum Verschließen der Boxen)
  • Schwarze passende Halfter und Leinen (Tiere mit kurzen Schnauzen ggf. Knotenhalfter)
  • Tierführer benötigen ein weißes Oberteil und schwarzes Unterteil ohne Farm Logo
  • Klebezettel/Stift um Alter und Schurdatum auf die Nummern zu schreiben
  • Amtsveterinärpapiere
Should haves
  • Eigenes Heu (=> keine Futterumstellung)
  • Mineralfutter/Zusatzfutter
  • Einstreu (Leinenstroh, Häckselstroh, Späne, Stroh-/Holzpellets)
  • Kabelbinder und Zange
  • Decken/Ventilator
Nice to haves
  • Plakate
  • Tierbeschreibung für die Boxen
  • Flyer
  • Visitenkarten
  • Nicht Streicheln/Füttern Schild
  • Tisch/Stühle
  • Mappe oder Schutzhülle für Urkunden

Ablauf

alpakashow alsfeld

Üblicherweise kommen die Züchter Freitagabends oder Samstagvormittags an. Dann beginnt das Einstallen der Alpakas. Zuerst müssen die Veterinär Papiere übergeben werden und jedes Tier wird mit einem Chiplesegerät überprüft. Am besten teilen Sie dem Annehmenden mit, wo der Chip am Körper des Tieres sitzt. Anschließend bekommt man eine Ringliste und die passenden Umhängenummern. Danach können die Alpakas in die dafür vorgesehene Box gebracht werden.

Vor Beginn

Zu Beginn der Show gibt es üblicherweise eine kurze Begrüßung und der Richter erklärt die Laufwege innerhalb des Rings. Vor der eigentlichen Bewertung, sollte man in der Ringliste nachschauen, wann die eigenen Tiere dran sind, um keinen Ring zu verpassen. In der Ringliste sind die Alpakas nach Rasse, Geschlecht, Farben und Alter getrennt aufgeführt. Des Weiteren gibt es beim Colorcheck die Möglichkeit, die Farbe vom Richter überprüfen zu lassen, sollte man sich nicht sicher sein. 

Platzierungen im Ring

Die Tiere werden im Vorring nach Nummern sortiert und laufen dann auf Zeichen des Richters hintereinander in den Ring und stellen sich nebeneinander auf. Nach und nach bewertet der Richter jedes einzelne Tier. Als erstes zeigt man dem Richter die Zähne des Tieres und sagt ihm das Alter und das letzte Schurdatum (Achtung ggf. in Englisch). Anschließend beginnt der Richter den Schwanz abzutasten und bei den Hengsten die Hoden. Danach schaut der Richtende sich das Vlies an und zupft eine Faserprobe heraus, die auf dem Richterärmel abgelegt wird. Dieser hat eine weiße und eine schwarze Seite, um für jede Farbe die Feinheit gut erkennen zu können und damit andersfarbige Fasern leicht zu erkennen sind. Zunächst weist der Richter jedes Tier auf seinen Platz und verteilt die Schleifen. Im Anschluss gibt es eine mündliche Bewertung und eine Begründung zur Platzierung des Tieres. Zum Schluss verlassen die Tiere den Ring und kehren zurück in Ihre Boxen bzw. das 1. und 2. platzierte Tier kehrt zurück in den Vorring für den Colorchampion.

Colorchampion

Beim Colorchampion kommen alle 1. und 2. platzierten Tiere der jeweiligen Altersklasse wieder in den Ring und der Richter kürt dann den Colorchampion einer Farbe. Aus der Altersklasse, aus der der Colorchampion stammt, darf das zweitplatzierte Tier nachrücken und hat somit noch die Chance, neben den anderen 1. platzierten Tieren, den Reserve Colorchampion zu gewinnen. 

Grandchampion

Beim Grand Champion wiederum kommen alle Color- und Reserve Colorchampions in den Ring. Der Richter kürt den Grand Champion (Hengste/Stuten) und auch hier darf der Reserve Colorchampion nachrücken und hat somit noch die Chance, neben den anderen Colorchampions, den Reserve Grand Champion zu gewinnen.

Best of Show

Beim Best of Show kommen beide Grand Champions, also der Grand Champion Hengste und der Grand Champion Stuten in den Ring. Meist gibt es einen Best of Show Suri und einen Best of Show Huacaya. 

Nachtzuchtwettbewerb

Beim Nachzuchtwettbewerb erhalten Elterntiere Preise, die eventuell gar nicht auf der Show sind. Sie werden anhand der Qualität und der Konstants Ihrer Nachkommen bewertet. Die Nachkommen müssen nicht alle aus einer Zucht sein. Manchmal gib es Farbunterscheidungen in der Nachzucht, in der Rasse wird grundsätzlich unterschieden.

Nachzucht Hengste

In der Hengstnachzucht benötigt man mindestens 3 Nachkommen eines Hengstes aus drei verschiedenen Stuten. Diese Nachkommen sollten in allen Attributen so ähnlich und in der Qualität so gut wie möglich sein, um die Nachzucht zu gewinnen.

Nachzucht Stuten

In der Stutennachzucht benötigt man mindestens 2 Nachkommen einer Stute aus 2 verschiedenen Hengsten. Diese Nachkommen sollten in allen Attributen so ähnlich und in der Qualität so gut wie möglich sein, um die Nachzucht zu gewinnen.